Intrinsische Motivation

Die intrinsische Motivation ist die innere, aus sich selbst entstehende Motivation eines jeden Menschen: bestimmte Tätigkeiten macht man einfach gern, weil sie Spaß machen, sinnvoll oder herausfordernd sind oder einen schlicht interessieren. Intrinsisch motivierte Tätigkeiten werden – im Gegensatz zu extrinsischen Motiven – um ihrer selbst Willen durchgeführt und nicht, um eine Belohnung zu erlangen oder eine Bestrafung zu vermeiden. Dabei schließen sich intrinsische und extrinsische Motive nicht zwangsläufig aus. Ein Angestellter kann z.B. seiner Arbeit sowohl aus Spaß an der Arbeit als auch dem Wunsch nach angemessener Bezahlung, Erfolg und Macht nachgehen. Viele Handlungen werden daher durch eine Kombination von intrinsischen und extrinschen Motiven durchgeführt.

Quellen intrinsischer Motivation

  • Interne Prozessmotivation: eine Aufgabe wird um ihrer selbst Willen erledigt. Man erkennt den Sinn der Tätigkeit, hat Spaß daran und ist weder unter- noch überfordert.
  • Internes Selbstverständnis: jeder Mensch besitzt subjektive Werte und Ideale, an denen er seine Handlungen ausrichtet. Eine Person versteht sich z.B. selbst als fairen Menschen und handelt entsprechend dieses Selbstbildes. Das interne Selbstverständnis spricht besonders das Grundmotiv der Leistung (siehe Grafik unten) an.
Grundmotive

Der Motivation Crowding Effect

Der sog. Motivation Crowding Effect (auch Crowding-Out Effect genannt) kann auftreten, wenn sich intrinsische und extrinsische Motivation überschneiden. Im Idealfall sieht eine Überscheidung von Motivationsquellen so aus: ein Angestellter betrachtet seine Arbeit als sinnvoll und führt sie mit Freude durch (intrinsische Motivation). Gleichzeitig empfindet er das Gehalt für seine Arbeit als angememessen und ausreichend für seinen Lebensunterhalt (extrinsische Motivation). An dieser Stelle führt seine Firma allerdings ein Bonussystem ein, das die persönliche Leistung der Angestellten stärker belohnen soll. Der Angestellte hat nun die Möglichkeit, durch das Erreichen bestimmter Geschäftsziele wesentlich mehr Geld zu verdienen als vorher.

Was geschieht nun: der Angestellte möchte sich diesen Bonus natürlich nicht entgehen lassen und wird nun verstärkt darauf hinarbeiten, die vorgegebenen Geschäftsziele zu erreichen. Aufgaben, die keinem konkreten Geschäftsziel dienen und damit kein Bestandteil des Bonussystems sind, wird er stärker als negative, da nicht explizit belohnte Arbeit empfinden. Die ursprünglich vorhandene, intrinsische Motivation des Mitarbeiters – der Spaß an der Sache – wird durch die extrinsische Motivation verdrängt.

Zusammengefasst:

  • Bei eintönigen Arbeiten, die man nicht als sinnvoll empfindet oder ungern erledigt, lässt sich die Motivation mit einer externen Belohnung verstärken.
  • Bei selbstmotivierten Arbeiten, die man als sinnvoll empfindet und gern erledigt, steigt die Motivation durch Belohnungen ab einer gewissen Grenze nicht mehr weiter an und kann sogar die innere Motivation verdrängen.